Der
Kohlenmeiler
zurück
Und
das sagn halt die
leut;
Schauts
die Kohlebauern an,
I
mein ,dass der Teufel
net
schwärzer sein kann !
Die Kunst, Holz in Kohle zu
verwandeln

Bei
der Herstellung der Holzkohle geht es darum, vor allem das im Holz
enthaltene Wasser und andere gasförmige und flüssige
unerwünschte Stoffe( zb. Holzpech) mittels Wärme zu
entfernen. Wird das Holz beim verbrennen mehr oder weniger Luftdicht
abgeschlossen, so entsteht irgendwann ein fester Rückstand, die
Holzkohle. Deshalb wird der Meiler zwar angezündet ,aber der
Köhler regelt die Sauerstoffzufuhr so, dass die Verbrennung
"unvollständig" ist. Aus 100kg. Holz enstehen circa 25kg.
Holzkohle. Diese besteht in der Hauptsache aus Kohlenstoff, entwickelt
beim Verbrennen eine bedeutend größere Wärme als das
Holz selbst und ist dabei aber um vieles leichter.
Zu
bemerken ist, dass man aus qualitativ hochwertigem Holz
(Harthölzer, Buche etc.) auch Holzkohle mit einem hohen Brennwert
gewinnen kann, im Gegensatz zu der Holzkohle aus Nadelgehölzen.
Der
Aufbau
Man unterscheidet zwischen Leg
und
Rundmeiler, wir wollen uns hier aber mit dem auch im Odenwald typischen
Rundmeiler befassen.
.
Dies
ist der Kohlemeiler im Querschnitt
Grundsätzlich beginnt der
ganze Ablauf mit der Auswahl des
Platzes, 15 bis 20 m im Durchmesser, eben,windgeschützt und im
Idealfall nahe eines Baches. Es gibt vielerorts im Odenwald ehemalige
Köhlerplätze die dies erfüllen, meist waren diese
Plätze weit außerhalb der Siedlungen mitten im Wald.
Der Untergrund sollte richtig
trocken sein, am besten schon mit
Lösch,einem Gemisch aus Erde, Kohlenstaub und kleinen
Holzkohlestückchen bedeckt
sein, da wir dies
später zum abdecken des Meilers
benötigen.
In den Untergrund werden in der
Form eines Kreuzes
Lüftungskanäle gegraben und anschließend mit Brettern
abgedeckt. Hierauf wird der Kohlenmeiler nun aufgebaut, wie
oben im Bild zu sehen.
Erst stellt man den Feuerschacht
von dem aus der Meiler zum
Schluß angezündet wird. Je nach Region hat dieser einen
anderen Namen,zb.Feuerhäusln,
Quandelschacht
oder Füllihaus. Jener wird am
Ende mit Reisig und trockenen Holzstücken gefüllt und mit
Schaufeln voller Glut angezündet, danach verschließt der
Köhler den Feuerschacht.
Der Rundmeiler brennt
nämlich von oben nach unten und von
innen nach außen.
Nach einer gewissen
Vorwärmzeit können innerhalb eines Meilers Temperaturen bis
zu 500°C entstehen.
Bevor es aber soweit ist
werden die auf Meter gesägten
Buchestücke hochkant um das Feuerhäusln aufgestellt, in zwei
bis drei Etagen.
Die Größe eines
Meilers ist sehr individuell. Dann werden
unebene Stellen auf der Oberfläche mit Kleinholz ausgeglichen.
Haben wir eine schöne runde Form decken wir den Meiler entweder
mit frischem Fichtenreisig oder mit Gras ab, danach noch eine circa
15cm. Schicht Lösch und fertig ist der Meiler. Der Meiler ist nun
Luftdicht eingepackt und der Köhler reguliert mit dem Stechen und
Verschließen von Luftlöchern den Prozeß im Innern. Der
erfahrene Köhler erkennt an der Farbe des Rauchs ob er ein
Loch verschließen muß oder nicht (weißer Rauch,im
Prozeß; Blauer Rauch, fertig).
Es versteht sich von selbst das
man ein Meiler nie alleine lassen kann,
er muß 24 stunden am Tag überwacht werden.
Ungefähr nach einer Woche,
abhängig von Wind, Wetter und
Größe ist die Holzkohle fertig und kann langsam von oben
nach unten geerntet werden.
Wir wollen mit dieser
Holzkohle dann unsere Rennofen befeuern!
Auf gutes Gelingen.
zurück
zur Hauptseite